20 Okt Restauration von 35 mm Film auf 4K
Seit geraumer Zeit vollzieht sich ein radikaler Wandel, der sich auch auf die Vorführbarkeit im Kino bezieht, auch auf andere digitale Auswertungen wie VOD/Streaming etc.
Analoge Zelluloid-Filmkopien sind kaum mehr vorführbar, da Beamer in digitaler Qualität den alten Weltstandard 35mm abgelöst haben. Eine große Herausforderung an die Filmwelt, wie nicht nur mit dem Filmerbe umgegangen wird, sondern wie jene Filme, die aus der jüngeren Vergangenheit noch auf Zelluloid zur Verfügung stehen, nun systematisch digitalisiert werden, um sie vorführbar zu erhalten.
Die FFA hat darauf reagiert und stellt 1 Million Euro zur Digitalisierung des Filmerbes zur Verfügung! Immerhin eine Geste, aber letztlich anhand des Bedarfes ein Tropfen auf den heißen Stein.
Mit „Wallers letzter Gang“ wurde in 4k gearbeitet, um die beste Qualität für die Zukunft zu sichern! Dieser Vorgang hat spannende Erfahrungen gebracht, Vorteile und Schwierigkeiten der Digitalisierung zu Tage gebracht.
Ein Werkstattbericht über diese „Sichtbarmachung“ eines bestehenden Filmwerks, das nun im Herbst mit Event-Premieren wieder erfolgreich im Kino gestartet ist.
Filmpolitischer Hintergrund:
Für den Vorgang der Digitalisierung gibt es pro antragsberechtigtes Filmwerk 15.000.- Zuschuss und der Produzent muss dabei aber einen Eigenanteil von 30 % tragen.
Für 16mm ist die Qualität 2k ausreichend, bei 35 mm ist es jedoch sinnvoll 4k zu scannen und auszugeben. Auch wenn viele Kinos derzeit noch in 2k beamen, wird sich der Markt ändern mit bald zunehmend aufkommenden 4k Fernsehern und v.a. auch der 4k Blu-ray ändern.
Der für einen 35mm Kinofilm 4k-Scan kostet jedoch weit mehr als der 15.000 € Zuschuss. Macht jedoch absolut Sinn. Die Frage ist, wie gehen wir mit dieser Herausforderung um?
Hier werden die Urheber und Lizenzgeber in die Pflicht genommen und es bedarf für diese gewaltig großen Digitalisierungsmaßnahmen auch neue Ideen, die mit 1 Million Euro pro Jahr sicher nicht gedeckt sein werden. In Frankreich wird schon wesentlich beherzter für das filmkulturelle Erbe Unterstützung gewährt.
Background In Zusammenarbeit mit ARRI Media und dem renommierten Kameramann Th.Mauch (für seine Bildgestaltung bei Waller mit dem Deutschen Filmpreis/Goldenes Band ausgezeichnet) wurde die Lichtbestimmung nach der Original-Kopie neu erstellt. Das in den Rückblenden verwendete s/w erfährt durch die höhere Bildauflösung in 4K eine wesentlich bessere Qualität verglichen mit der Original 35mm–Kopie auf Zelluloid.
„Eigentlich ist die neue Kopie nun so geworden, wie wir es uns ursprünglich gewünscht und gedacht hatten. Aus technischen Gründen musste man damals beim s/w noch über Dup gehen. Jetzt erlebt man die Zeit noch intensiver, die Stimmung der 20er bis 50er Jahre im Allgäu wirkt sehr nostalgisch. So erfährt man in dem Film eine doppelte Vergangenheit.“ Kameramann Thomas Mauch (Goldenes Filmband/Deutscher Filmpreis für Waller)
Hier eine interessantes Statement von Martin Scorcese im Link bei:
INDIEWIRE Martin Scorsese on Fighting For Film Preservation and Not Believing in ‚Old Movies‘
Christian Wagner wird zum Thema Filmkultur-Erbe und die technische Umsetzung der Digitalisierung anhand seiner eigenen Filme „Wallers letzter Gang“ und „Transatlantis“ sprechen! Wenige exklusive Termine!
So hat man ihn noch nie gesehen! Der klassische 35mm-Kinofilm in neuer 4k Restauration
Impulsvorträge von Regisseur/Produzent Christian Wagner über das digitale Film-Erbe und den 4K Scanning /Restauration Vorgang bei ARRI Media
Jeweils anschließend:
Gezeigt wird eine neue, sorgfältig vom Originalfilmmaterial abgetastete Digitalkopie in hoher 4k-Auflösung. Als Vorfilm ZUG, auf 35 mm Farbe und s/w viragiert
Vor und im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit Regisseur Christian Wagner statt. In Kooperation mit der Filmakademie Baden-Württemberg.
Kartenvorbestellungen nur telefonisch unter Tel. 089-233-96450
- 17:00 – 19:30 anlässlich der BVR Metropolis Verleihung
HFF Kino 2 Anmeldungen an gaeste@bvr-services.de
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